Erweiterung Pfalzmuseum, Bad Dürkheim

Die Erweiterung des Pfalzmuseums wird in besonderer Weise aus Ort und Aufgabe entwickelt. Das Bauwerk setzt interessante Widersprüche in Szene.

Der Ort ist ambivalenter Ausdruck von natürlichem und künstlichem Lebensraum. Der Taleinschnitt ist selbst Zeugnis der teilweise zerstörerischen Entwicklungsgeschichte. Die baulichen Eingriffe werden minimiert, die sichtbaren Volumina reduziert; Tal, Stauweiher mit durchschneidender Straße und Steinbruch bleiben lesbar als Zeugnisse dieser Entwicklung.

Der Inhalt des Museums ist dort verborgen, wo wir in der Regel Zeugnisse der Menschheitsgeschichte finden: unter der Erde. Das sichtbare Haus ist Hülle über dem Zugang. Es löst sich vom gebauten Kontext und entwickelt sich als Solitär. Die Dominanz der Herzogmühle bleibt damit erhalten.

Das Museum betritt man über einen neuen, steinernen Hof, gefasst von der Mühle, dem Nebengebäude und der Staumauer. Blicke in die Tiefhöhe machen auf die Ausstellung neugierig und zeigen den Weg. Die Staumauer wird durch Aufsetzen eines Riegels betont, das den zentralen Eingangsbereich enthält. Durch Blicke aus dem transparenten Foyer mit Shop und Verantstaltungsraum wird die von Technik geprägte Umwelt des von der B37 durchzogenen Stausees einbezogen.

Zu den Ausstellungsbereichen führt eine Treppe in die Tiege: Wechsel- und Dauerausstellung sind belichet über die verglaste Fassade zur Isenach sowie zwei Ausstellungshöfe mit angelagertem Café. Der Besucher bewegt sich ebenerdig zum Eingangsgeschoß der Mühle. Aus den überdachten Ausstellungsbereichen tritt man in die Ausstellung im Freien. Bereits vorhandene, großzügige Freibereiche bleiben erhalten, werden aufgewertet durch die renaturierte Isenach: Nach dem Rundgang schließt sich der Kreislauf über eine Freitreppe zum steinernen Hof zurück zum Eingang.

Seminar- und Studioräume befinden sich im 2. Untergeschoss mit Blick auf die geöffnete Isenach und einer ebenergidgen Anbindung an die Ausstellungsbereiche der Mühle. Die Bibliothek mit öffenltichen und internen Arbeitsbereichen ist in dem halbtransparenten Riegel über der Staumauer untergebracht. Verglaste Stirnwände fokussieren die Blicke auf den Sandsteinbruch und die Klosterruine Limburg.

Es ist uner Anliegen, einen Ort zu schaffen, der die intensive Auseinandersetzung mit den vielfältigen, in Teilen widersprüchlichen Facetten der Evolution durch Inszenierung der Blicke in die Umwelt fördert.

Art

Ideenwettbewerb, 1999

Ort

Bad Dürkheim

Auslober

Zweckverband Pfalzmuseum

Bearbeiter

H. Baurmann

Fachberater

S. Dürr