Neuer Friedhof, Weinstadt-Beutelsbach

Der Tod als Teil menschlichen Werdens soll einen Platz inmitten des alltäglichen Lebens erhalten. Seine Allgegenwart zeigt sich in der Einbeziehung des Friedhofes in die traditionelle Kulturlandschaft von Beutelsbach. So begegnen sich das Wachstum, das Blühen und Fruchten der Obstplantagen und das Vergehen menschlichen Lebens. Der Friedhof verliert nach der Zeit der ersten Trauer seinen Schrecken und wird Teil einer Welt, die jeden Tag im Wandel ist.

Das Dörfliche: Schlichte Wege gliedern den Friedhof, zweischürige Blumenwiesen geben ihm ein ländliches und heiteres Erscheinungsbild. Die vorhandenen Obstgärten können, in extensiver Wirtschaftsweise, weiter genutzt werden. Inmitten der Kulturlandschaft liegen geschützte Räume für die Toten. Die Grabfelder sind durch Hecken gefasst, sie beherbergen 39 Grabstellen in einem Rasenfeld, einen Blütenbaum, eine Bank, eine Wasserstelle, ein Gartentor. Sie strahlen dörfliche Ruhe und Bescheidenheit aus.

Die Trauer: Für die Stunden der Trauer und des Abschieds wird ein gefasster Feierraum geschaffen, der nur zu den Trauerfeiern betreten wird. Dadurch behält er seine stimmungsvolle Eigenständigkeit im Friedhofsgelände. Seine äußere Hülle bildet eine 4 m hohe Stampflehmmauer. Sie wird aus dem lehmigen Aushub der Grabkammern in traditionellen Arbeitstechniken hergestellt und verweist beim Eintritt in den Feierraum auf die Bedeutung der Erde. Die Gebäude sind streng und feierlich gehalten.

Art

Ideen- und Realisierungswettbewerb, 1998

Ort

Weinstadt-Beutelsbach

Auslober

Stadt Weinstadt

Bearbeiter

H. Baurmann | A. Gunzer

Fachberater

T. Göbel-Groß Landschaftsarchitekt

Modellbau

B. Barkemeyer