Wohnhaus an der Oos, Baden-Baden

Der Bau der Villa in zweiter Reihe wurde möglich durch den Abbruch eines älteren, straßenbegleitenden Vorderhauses. Über drei Etagen entwickelt sich ein fließender Grundriss, der der bevorzugten Lage des Hauses direkt an der Oos, am einmaligen Landschaftsraum der Lichtentaler Allee, in besonderer Weise Rechnung trägt.

Dabei gibt sich der annähernd würfelförmige Baukörper zur Straße betont verschlossen, während er sich zum Fluß hin großzügig öffnet. Durch die Staffelung der Volumina und die großen Glasfassaden löst sich der Bau zur Landschaft hin auf, dagegen bildet er zur Straße hin eine klare Geometrie aus, die durch den vorgelagerten Hof noch überhöht wird. Ein aus anthrazitfarbenem Sichtbeton errichteter Garagenbaukörper fasst das Grundstück und schafft Distanz zum Getriebe der Straße. Den strahlend weißen fassaden folgt ein ebensolches inneres, das nur durch einige wenige, genau kalkulierte Farben und Materialien gebrochen wird. Weiß erschien uns die einzig mögliche Reaktion auf den überwältigend grünen Landschaftsraum, der sich hinter dem Haus auftut. Der heitere, fast schwerelose Charakter des Würfels kontrastiert mit dem behäbigen Charme der gründerzeitlichen Nachbarn und zeigt auf, wie man trotz schier übermächtiger Tradition modern und selbstbewusst an einem derartigen Ort wohnen kann.

Ort

Baden-Baden, Lichtental

Projektleitung

H. Baurmann

Bearbeiter

M. Gerstner

Bauleitung

S. Masuch

Planung

2010 - 2011

Realisierung

2011 - 2013

Fotos

S. Carlin

Nutzfläche

520 m2 

BRI

1.420 m3 

Leistungsphasen

1 - 8

Publikationen

CubeNr. 2/15, S. 8, Düsseldorf 2015
Casamia, Nr. 5/14, S. 36, München 2014
Ausstellungskatalog BDA, S. 14, Karlsruhe 2014
High on - German Architects, S. 94, Barcelona 2018
Junge Beiträge zur Architektur, S.13, Wiesbaden 2019